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Samstag, 14. Juli 2018

Review: Sherlock Holmes & das Phantom der Oper. Aus den Memoiren von John H. Watson

Sherlock Holmes & das Phantom der Oper. Aus den Memoiren von John H. Watson Sherlock Holmes & das Phantom der Oper. Aus den Memoiren von John H. Watson by Nicholas Meyer
My rating: 4 of 5 stars

Als Star Trek- und Sherlock Holmes-Fan zugleich kommt man an Nicholas Meyer (Regisseur von Star Trek: Der Zorn des Khan und Star Trek: Das unentdeckte Land) natürlich nicht vorbei. Daher hatte sein Pastiche "Sherlock Holmes & das Phantom der Oper" schon etwas länger auf meiner Leseliste gestanden.

Die Handlung spielt zur Zeit des "großen Hiatus", also nach dem vermeintlichen Tod von Holmes an den Reichenbach-Wasserfällen in der Schweiz. Den Detektiv hatte es danach nach Mailand verschlagen; nun lebt er in der Identität eines Norwegers namens Sigerson in Paris und versucht dort, sich als Geigenlehrer durchzuschlagen - da seine Schüler jedoch recht untalentiert sind, stoßen die Geigenstunden bei seiner Vermieterin und den Nachbarn auf großes Missfallen, so dass sich Sherlock Holmes einen anderen Job suchen muss.

Zufällig bekommt Sherlock Holmes bei einem Besuch der berühmten Priser Oper mit, dass einer der ersten Geiger entnervt seine Stellung dort aufgibt. Holmes bewirbt sich und wird eingestellt, worüber er sehr stolz ist. Auch dort nennt er sich Sigerson und gibt vor, ein Norweger zu sein. Allerdings wird kurze Zeit später eine New Yorker Sängerin namens Irene Adler eingestellt - also ausgerechnet "die Frau", Holmes geheime Liebe.

Schlimmer noch: In den riesigen, verwinkelten Gebäudetrakten und Katakomben der Pariser Oper scheint sich ein Geist herumzutreiben - ein Phantom, dass die Menschen ängstigt und versucht, Einfluss auf die Programmgestaltung der Opernleitung zu nehmen. Um seine Forderungen durchzusetzen, verübt das Phantom sogar mehrere Mordanschläge und entführt eine junge Sängerin. Sherlock Holmes begreift, dass er hier aktiv werden muss; wenngleich hierdurch das Risiko steigt, als Sherlock Holmes entlarvt zu werden.

Zum Glück ist Irene Adler nicht daran interessiert, seine wahre Identität zu enthüllen, sondern unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen; zumindest für eine begrenzte Zeit. Den großen Showdown mit dem Phantom an einem unterirdischen See muss Holmes allerdings allein überstehen ...

Nicholas Meyer hat die bekannte und mehrfach verfilmte Phantom-Erzählung von Gaston Leroux aufgegriffen und zu einem Holmes-Pastiche umgebaut. Die Story ist flüssig und spannend geschrieben und wirkt durchaus glaubhaft, da man weiß, dass Holmes französische Vorfahren hatte und sowohl der französischen Sprache als auch des Geigenspiels mächtig war.

Lediglich das (kurze) Wiedersehen mit Irene Adler wirkt etwas aufgesetzt, da sie letztlich eine unbedeutende Nebenfigur bleibt und bald wieder aus der Oper und damit der Handlung entschwindet. Zudem wirkt die Story an manchen Stellen etwas zu routiniert runtergeschrieben. Für Sherlock Holmes-Fans aber in jedem Falle lesenswert. Daher 4 von 5 Sternen ****


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